„Auf dem Schlepper ist jeder gleich“

Bei herrlichem Sonnenschein veranstaltete der Hanomag Club Mittershausen 1990 sein 18. Schleppertreffen auf dem Sportplatz. 

Während es am Samstag auf und rund um den Sportplatz noch relativ gemütlich zugeht und langsam ein Traktor nach dem anderen über die Guldenklinger Höhe den Weg nach Mittershausen findet, wissen die Mitglieder des Hanomag Clubs Mittershausen 1990 (HCM), dass es sich hierbei nur um die Ruhe vor dem Sturm handelt. Auch am Sonntag treffen noch viele Schlepperfahrer in dem Stadtteil ein. Von denen, die Samstag kommen, sind einige mit Wohnwagen unterwegs. Sie nutzen die Möglichkeit, mitsamt Familie auf dem Sportplatz zu campen oder zu zelten.

„Wenn mir Traktorbesitzer erzählen, sie bräuchten ihn für die Holzverarbeitung, muss ich immer lachen“, erklärte Uli Beck aus Dieburg. Sicher bräuchte er diesen auch dafür; doch vor allem sei das Traktorfahren ein Hobby. „Es ist ein Spielzeug“, meinte Beck. Der Lehrer ist gemeinsam mit Küster Rudi Schmied nach Mittershausen gekommen. Doch nicht etwa direkt aus Dieburg. Losgefahren sind die beiden am Dienstag mit Wohnwagen an ihren Hanomags. Passanten winkten und Autofahrer hupten fröhlich. Beck und Schmied haben einen kleinen Umweg über Nürnberg zum Schleppertreffen genommen. Doch auf dem Sportplatz finden sich auch Clubmitglieder aus nächster Umgebung. Etwa Werner Schuster und seine Familie aus Sonderbach. „Das ist einfach wie ein kleiner Urlaub“, erklärte Schuster. Die gesamte Familie, Ehefrau Bettina, Tochter Nina und Sohn Max, sind während des zweitägigen Festes im Einsatz. Die siebenjährige Tochter Anna ist derweil mit dem Fahrrad auf dem dieses Jahr erstmals für Kinder eingerichteten Hindernisparcours unterwegs. Was dem Sonderbacher besonders gut gefällt: „Auf dem Traktor sind alle gleich, egal welchen Beruf sie haben.“ Der HCM kann von Glück reden, dass so viele Familien beim Fest mitanpacken.

Der HCM stellt an diesen beiden Tagen auch landwirtschaftliche Geräte aus und führt Baumsägen wie Fräsen vor. Jakob Vetter aus Ellenbach ist mit seiner fahrbaren Bandsäge aus dem Jahr 1929 vor Ort. Dieses Mal hat er Hilfe von seinem achtjährigen Enkel Paul. Als Jakob die Bandsäge ankurbelt, muss Paul die Kompression einschalten – schon setzt sich ein Riemen in Gang und Vetter beginnt mit den Sägearbeiten.

Ein Herz für die 15-jährige Marie Stüber schmiedete Willi Allert aus einem alten Hufeisen. Er war mit seiner Feldschmiede vor Ort.

Aus dem Starkenburger Echo vom 14.08.2016

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